Jeder
Mammographie gehen grundsätzlich eine gezielte Anamneseerhebung (Familienanamnese,
Medikamentenanamnese z.B. Hormone, Geburtenanamnese, Stillenanamnese), die Inspektion
(z.B. Asymmetrie, Hauteinziehungen und/oder einseitige Mamilleneinziehungen,
Mamillensekretion) und Palpation der Brust (Knoten, Tumoren, Verschieblichkeit,
Größenbestimmung) inklusive der axillären und supraklavikulären Lymphknoten
voraus.
Da sich die einzelnen Gewebestrukturen in der Mamma nur geringgradig in ihren
Absorptionskoeffizienten und Dichte unterscheiden, die Absorptionsdifferenzen
aber mit fallender Röhrenspannung ansteigen, sind kontrastreiche Aufnahmen mit
hoher Detailerkennbarkeit nur mit einer Spannung von 25-35kV zu erzielen
(Weichstrahltechnik) Für die Aufnahme wird die Brust komprimiert. Dadurch reduziert
sich das Volumen und damit die Streustrahlung.
Standardmäßig werden zwei Ebenen geröntgt: 1. Cranio-caudal (dadurch
unterscheidet man die mediale von der Lateralen Hälfte der jeweiligen Brust)
2. Medio-lateral (oblique)(dadurch unterscheidet man die obere und die
untere Hälfte der jeweiligen Brust.
Bitte beachten Sie: Standardgemäß hängt man die Aufnahmen beider Brüste wie
folgt am Bildschirm auf. Wenn Sie vor dem Bildschirm stehen, sehen sie
Links außen: Medio-lateral (oblique) rechts
Links Mitte: Cranio-caudal rechts
Rechts Mitte: Cranio-caudal links
Rechts außen: Medio-lateral (oblique) links - siehe Röntgenanatomie
Beachten Sie zudem, daß definitionsgemäß bei den Cranio-caudalen Aufnahmen
die Hälfte der Brust die dem oberen Bildrand nahe ist, immer der äußeren
Brusthälfte entspricht. - siehe Bilderserie Übungen zur Röntgenanatomie.
Des weiteren bedient man sich in der Mammadiagnostik der Sonographie (siehe Sonographiekurs) mit einem 5 MHz oder 7,5 MHz linearen Schallkopf und der Galaktographie. Eine Galaktographie ist eine Mammographie bei der zunächst die Milchgänge über den mamillären Ausführungsgang durch wasserlösliches Kontrastmittel kontrastiert wurden.
Zur weiteren Abklärung von Zysten, v.a. zur Abgrenzung von soliden Tumoren, bedient man sich der Pneumozystographie. Dabei wird der Zysteninhalt abpunktiert und durch Luft ersetzt und erneut geröntgt. Im Falle einer unauffälligen Zyste sollte die Innenkontur der luftgefüllten Zyste allseits glatt und zart sein.
Die Kernspintomographie der Brust (MR-Mammographie) ist ein ergänzendes, sehr teures Verfahren die Brust abzuklären. Insofern ist die Indikation zu einer MR-Mammographie eng zu stellen: Indikationen zur MR-Mammographie sind z.B.:
· V.a. Karzinomrezidiv nach Brustrekonstruktion mit Silikon (frühestens 6 Monate postoperativ)
· Differenzierung zwischen Karzinomrezidiv im Narbenbereich nach Operation
· Ausschluß eines multifokalen Geschehens (mehere Mammakarzinome in einer oder in beiden Brüsten