Malignes Melanom
= hochgradig maligner Tumor, der von den melanin-
bildenden Zellen (Melanozyten) ausgeht
- 3 % der malignen Hauttumoren
- mit Zunahme der Häufigkeit im Alter
- gehäuftes Auftreten bei Xeroderma pigmentosa
(= Defekt im DNA Reparatursystem welches
UV - Schäden der DNA korrigiert !!!!! )
- Graduierung der Infiltrationstiefe nach
Clark und Breslow
- Metastasierung: frühzeitig auf lymphogenem und
hämatogenem Weg sowie durch "Satelliten-
metastasen" der Haut in die Umgebung
Äthiologie:
- Entstehung auf der Basis:
· Nävuszellnävus 60 %
· Lentigo maligna 20 %
· de novo
- genetische Disposition hinsichtlich UV -
Toleranz
(v.a. die hellen Hauttypen)
- familiäre Häufung
- Häufigkeitsgipfel: 30. - 50. Lebensjahr
- Frauen sind fast doppelt so häufig betroffen
Makroskopisch:
- polymorphes Bild
- flach, halbkugelig, knotig
- leicht traumatisierbar
- meist braun bis schwarz
- inhomogene Pigmentierung !!!
- unscharfe Begrenzung, asymmetrisch
Untergruppen nach Klinik und Histologie:
1. Lentigo - maligna - Melanom (LMM)
- 10 % aller Melanome
- auf dem Boden einer Lentigo - maligna
(in einem jahrelangen Prozess entstehend)
- Patienten meist über 60 LJ.
- Histologisch: spindelförmige maligne Melanozyten
mit hyperchromatischen Kernen
2. Primär noduläres malignes Melanom (NM)
- 20 % aller Melanome
- schlechteste Prognose aller Melanome
- Entstehung "de novo" oder aus einem
Nävuszellnävus
- kurze Anamnese (meist Monate bis zu zwei Jahren)
- rasches knotiges Wachstum in vertikaler Richtung
(Tiefenwachstum)
- nach lateral ist der Tumor scharf begrenzt
- oft oberflächliche Ulcerationen
- Histologisch: findet man drei mögliche
Melanozytenzellformen,
sowie verschiedene Mischungen daraus
a ) spindelförmige (schlank, länglich)
b ) epitheloidzellige (groß, rund, viel Zytoplasma)
c ) kleine maligne Melanozyten
3. Superfiziell spreitendes Melanom (SSM)
- 60 % aller Melanome
- mittleres Erkrankungsalter: 50. LJ
- wächst relativ langsam in horizontaler Richtung
- bei Früherkennung als "Melanoma in situ"
=> relativ gute Prognose
- Makroskopisch:
+ unterschiedlich von weißgrau bis blau-schwarz
pigmentierter
+ scharf begrenzter gyrierter flacher Tumor
- Histologisch:
· große, plasmareiche "pagetoide" Melanozyten
· Rundzellinfiltrat im depigmentierten Bereich
· starke Melanophagenaktivität
4. Akrolentiginöses malignes Melanom (ALM)
- 5 % aller Melanome
- Lokalisation: v.a. an den Phalangen,
Handinnenflächen und Fußsohlen
oft auch unter den Nägeln (subungual)
- Histologisch: dem LMM verwandt,
wächst jedoch viel aggressiver
Sonderformen des maligenen Melanoms:
- Amelanotisches malignes Melanom =
"weißes Melanom" ohne Pigmentbildung
- Aderhautmelanome (Uvea) häufigster
Augentumor
des Erwachsenen
- Schleimhautmelanome
- unklassifizierbare MM