Becken
Becken a.p.
>90% aller Beckenringfrakturen lassen sich in der Übersichtsaufnahme, ggf. mit zusätzlicher Inlet und Outlet- Aufnahme (Bestimmung von Richtung und Ausmaß der Dislokation), diagnostizieren;
Cave:
- Bei V.a. Frakturen von Os sacrum und Azetabulum, sowie im Bereich der ISG -> CT-Indikation!!
- Zusätzliche Organläsionen und retroperitoneale Massenblutungen!
- Symmetrie des Beckenskeletts, Position der Darmbeinkämme
- Weite und Symmetrie von Symphysenspalt (< 6mm) und ISF (< 4mm)
- Querfortsätze der unteren LWS, Kontur der Sakralforamina, ggf. CT
- Kontinuität der ilioischiadischen und iliopubischen Linie
- Azetabulumfraktur: vorderer und hinterer Pfannenrand, Pfannendachkontur, Köhlersche Tränenfigur, ggf. Zusatzaufnahmen (ap-Zielaufnahme, axiale, Ala- und Obturatoraufnahme), sowie CT
- Schenkelhalswinkel, Weite des Hüftgelenksspalt (4-5mm nach medial, 3-4mm nach kranial)
- Hüftluxation? Hüftkopf in der Beckenübersicht und in der axialen Aufnahme in der Pfanne zentriert?
- Schmetterlingsfraktur
- Isolierte Beckenrandfrakturen, Abrissfrakturen von Muskelsehnenansätzen (2)
- Symphysenruptur - Symphysenspalt > 6mm, ISG-Sprengung - ISF > 4mm
- Malgaigne-Fraktur
Frakturbasisklassifikation Typ A,B,C
Lokalisation mediale, laterale, pertrochantäre und subtrochantäre Schenkelhalsfraktur
Einteilung der medialen Schenkelhalsfrakturen nach Pauwels:
![]() |
Pauwels I°: Winkel zwischen Horizontalen und Frakturlinie < 30° |
Becken Outlet (Pennal II)
40 – 60° nach kranial gerichteter Strahlengang
Bestimmung der Fragmentdislokation bei bekannter Beckenringfraktur in sagittaler (ventrodorsaler Richtung)
Becken Inlet (Pennal I)
40° nach kaudal gerichteter Zentralstrahl
Bestimmung der Fragmentdislokalisation bei bekannter Beckenringfraktur in kraniokaudaler Richtung
Hüftgelenk a.p.
- Indikation:
- Schenkelhalsfraktur, per- oder subtrochantäre Frakturen
- Bei V.a. Azetabulumfraktur oder Luxationsfrakturen (->CT)
- Hüftkopffrakturen (weiterführende Diagnostik mittels CT)
- Beurteilungskriterien:
- CCD- Winkel (120-130°) Spongiosaarchitektur, Trajektorienverlauf im Schenkelhals (Cave: Bei nicht dislozierten SHF Diskontinuität der Trabekel oft einziges Frakturzeichen!)
- Shenton´sche Linie (Harmonischer Bogen aus kaudaler Schenkelhalskontur und der kranialen Zirkumferenz des For. obturatum)
- Gelenkstellung, Gelenkspaltweite (4-5mm nach medial, 3-4mm nach kranial), Luxation => Hüftkopf in ap und axialer Aufnahme in Azetabulum zentriert? Hüftkopfrundung?
- Azetabulumfraktur: vorderer und hinterer Pfannenrand, Pfannendachkontur, Köhlersche Tränenfigur, ggf. Zusatzaufnahmen (Ala- und Obturatoraufnahme), sowie CT
- medialer Azetabulumdachbogen (45° von der Hüftkopfmitte ausgehend nach vorne (!); Teil der lasttragenden Zone des Azetabulums, vgl. Obturatoraufnahme)
- Trochanter major et minor (Abriss, pertrochantäre #?)
- Weichteilzeichen (Fettstreifen medial des M.gluteus minimus zw. M.glutaeus minimus und medius, medial des M.iliopsoas; Konturschatten des M.obturatorius int.)
- TraumaRad:
- med. Schenkelhalsfrakturen nach Pauwels I-III und nach Garden I-IV (2)
- SHF und Pertrochantere Frakturen AO-Klassifikation
- Lokalisation mediale, laterale, pertrochantäre und subtrochantäre Schenkelhalsfraktur
- Hüftgelenksluxation
- Hüftkopffrakturen nach Pipkin
- Einteilung der medialen Schenkelhalsfrakturen nach Pauwels:
Cave: selten isoliert, meißt mit Luxation oder Azetabulum# kombiniert), Hüftgelenksluxation
![]() |
Pauwels I°: Winkel zwischen Horizontalen und Frakturlinie < 30° |
Hüfte axial nach Lauenstein
- Indikation:
Epiphysioloysis capitis femoris, M.Perthes bzw. Hüftkopfnekrosen anderer Ätiologie.
Darstellung des Schenkelhalses ohne Verkürzung. Keine Bedeutung für die traumatologische Diagnostik, hier a.p.- und axiale Aufnahme als Basisdiagnostik! Keine überlagerungsfreie Beurteilung des Azetabulums möglich!
- Beurteilungskriterien:
- Femurkopf (Entrundung, Kondensation, Abrutschen?) und Schenkelhalskontur
- Trochanter major (teilweise über Schenkelhals projiziert) und minor
Hüfte axial (Sven Johansson)
- Indikation:
- Schenkelhalsfraktur, per- oder subtrochantäre Frakturen
- Bei V.a. Azetabulumfraktur oder Luxationsfrakturen (->CT)
- Hüftkopffrakturen (weiterführende Diagnostik mittels CT)
- Beurteilungskriterien:
- Spongiosaarchitektur, Trajektorienverlauf im Schenkelhals (Cave: Bei nicht dislozierten SHF Diskontinuität der Trabekel oft einziges Frakturzeichen) Stellungsbeurteilung bei Schenkelhalsfrakturen oder Luxationen
- Gelenkstellung, Gelenkspaltweite, Luxation => Hüftkopf in zwei Ebenen im Azetabulum zentriert? Hüftkopfrundung?
- Trochanter major et minor (Abriss, pertrochantäre #?)
- TraumaRad:
- med. Schenkelhalsfrakturen nach Pauwels I-III und nach Garden I-IV (2)
- SHF und Pertrochantere Frakturen AO-Klassifikation
- Hüftgelenksluxation Hüftkopffrakturen nach Pipkin
- Einteilung der medialen Schenkelhalsfrakturen nach Pauwels:
Cave: selten isoliert, meißt mit Luxation oder Azetabulum# kombiniert), Hüftgelenksluxation
![]() |
Pauwels I°: Winkel zwischen Horizontalen und Frakturlinie < 30° |
Foramen obturatum (Hüftgelenk schräg)
- Indikation:
V.a. Azetabulumfraktur (=>CT); evtl. zusätzlich bei Schenkelhalsfraktur oder ventralen Beckenringfrakturen.
- Beurteilungskriterien:
- hinterer Pfannenrand überlagerungsfrei abgrenzbar, geht über in die
- retroazetabulare Darmbeinkontur
- innere Beckenrandkontur
- knöcherner Ring des Foramen obturatum
- ventraler Azetabulumdachbogen (Teil des "Mattaschen Bogens" - lasttragender Teil des Pfannendachs: beeinflusst die Therapieentscheidung, da Frakturen im kranialen Azetabulumbogen zu größeren therapeutischen Problemen führen. Abschnitt des Pfannendachs, welcher in Ala-, Obturator- und axialer Aufnahme jeweils von 45° von der Hüftkopfmitte nach ventral gemessen wird)
- TraumaRad:
Ala (Hüftgelenk schräg)
- Indikation:
V.a. Azetabulumfraktur (=>CT); evtl. zusätzlich bei hinteren Beckenringfrakturen.
- Beurteilungskriterien:
- Darmbeinschaufel weitgehend überlagerungsfrei abgebildet („Ala“)
- vordere Pfannenrandkontur
- dorsaler Azetabulumdachbogen (Teil des „Mattaschen Bogens“, vgl. Obturatoraufnahme; gemessen 45° von der Hüftkopfmitte ausgehend nach ventral)
- TraumaRad:
